Hacke, knülle, rotzevoll
Hacke, knülle, rotzevoll ist zwar nicht der Titel der Arbeit aber fasst die Arbeit von Dr. Arnapkapfaaluk Ashevak ganz gut zusammen.
In jeder Kultur gibt es bestimmte Dinge, für die es besonders viele Wörter gibt, und andere, für die ein einziges Wort reicht. „Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck der Wertschätzung einer Gesellschaft“, sagt Dr. Arnapkapfaaluk Ashevak, Dozentin für Mitteleuropäische Ethnologie an der Universität Nuuk. Jetzt hat die grönländische Wissenschaftlerin eine aufsehenerregende Entdeckung gemacht: Die Deutschen kennen hundert Wörter für den Zustand der Trunkenheit.
Eine schier beindruckende Fülle an fein abgestuften Begriffen hat Dr. Arnapkapfaaluk Ashevak herausgefiltert: Ob alkoholisiert oder betrunken, hackedicht oder stockbesoffen, knülle, bums- oder rotzevoll, beschickert, beduselt, benebelt, stralle, lattenstramm, angeheitert, angesäuselt, berauscht, beschwipst, sturzbesoffen und 84 mehr. Was den Inuit der geliebte Schnee und den Engländern der Penis (ding-a-ling, beef-thermometer, to name but a few) ist den Deutschen eben der Suff.