Neue Zeitform Futur III eingeführt, um Gespräche über Flughafen BER zu ermöglichen
Berlin (Archiv) – „Ich werde nächstes Jahr im Sommer nach Mallorca in den Urlaub geflogen wären gewesen“: Dieser zunächst ungewöhnlich klingende Satz wird schon bald grammatikalisch völlig korrekt sein, denn Sprachwissenschaftler planen die Einführung der neuen Zeitform Futur III. Sie soll ausschließlich dazu dienen, Gespräche über den geplanten Berliner Flughafen zu ermöglichen, dessen Fertigstellungstermin immer wieder verschoben wird.
„Bislang kam die deutsche Sprache hervorragend mit dem Futur I und dem Futur II aus“, erklärt der Sprachwissenschaftler Stefan Anatolowitsch. „Doch die besonderen Umstände beim Bau des Flughafens Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ fordern drastische temporale Maßnahmen.“
Allein angesichts solcher Reklame wird Willy Brandt sich im Grabe umgedreht hätten gehabt
Das Futur I, das üblicherweise verwendet wird, um Aussagen über die Zukunft zu tätigen, und das Futur II, das eine in der Zukunft abgeschlossene Handlung ausdrückt, erwiesen sich als ungeeignet, da Aussagen über BER erfahrungsgemäß nicht eintreffen und noch unklar ist, ob der Bau des Flughafens überhaupt jemals abgeschlossen sein wird (bzw. abgeschlossen werden wären gewesen).
Erst das Futur III ermögliche dem Sprecher, ein Ereignis in der Zukunft zu beschreiben, das höchstwahrscheinlich nicht eintrifft, weil es ohnehin verschoben wird, nach offizieller Sprachregelung aber eigentlich zutreffen müsste.
Beispiele für eine korrekte Verwendung des Futur III sind „Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich gerade meine Koffer aufgegeben hätten gehabt“ oder „Wenn der Pfusch am Bau nicht bald aufhört, wird Hartmut Mehdorn die längste Zeit BER-Manager wären gewesen.“
Der Postillon: Neue Zeitform Futur III eingeführt, um Gespräche über Flughafen BER zu ermöglichen.