Team Moderna
Mein Besuch im Impfzentrum.
Das Impf-Zentrum befindet sich auf der Rückseite des Flughafens Tempelhof. Wenn man von Neuköllner Seite kommt ist dies gar nicht ausgeschrieben, so dass es dazu führt, dass man einmal um eins der größten Gebäude herum muss.
Kommste nicht mit dem Fahrrad, hat man etwas zu laufen. Schon auf dem Weg dahin und durch die Größe des Gebäudes wird eine gewisse Andacht erzeugt und man hält sich für verhältnismäßig klein. (es gibt wohl auch ein Shuttle vom U-Bahnhof).
Im Eingang wird kurz Fieber gemessen, dann sitzt man und alles wirkt sehr gut gut organisiert. Anschließend wird man in eine Kabine geführt, wo man die Anamnese ausfüllt. Diese könnte man auf gut zu Hause ausfüllen – aber das war da eher suboptimal von doctolib gelöst (btw, beim Buchen des Termins eh noch eine sehr lavede Applikation).
Anschließend geht man dann etwas langen Gang entlang gut am Ende des Ganges von einem Einweiser links oder rechts einer Reihe zugeordnet.
Bei mir war Reihe 4:
Bitte setzen Sie sich in Reihe vier.
Dabei handelt sich um einen großen, abgetrennten, nach oben offenen Raum bestehend aus vier Reihen mit Stühlen mit jeweils acht Leuten im Mindestabstand von 1,50 m auseinander sitzend. Die hintere und die vorderste Reihe sitzen jeweils mit dem Rücken zur Wand. Die anderen beiden reihen in der Mitte schauen Reihe eins an. Reihe eins schaut alle drei Reihen an und Reihe vier sieht den Rücken von Reihe 2 und 3 und die Gesichter von Stuhlreihe eins.
An und für sich nicht schlimm. Außer, dass es ein striktes Handyverbot gibt. Und jetzt habe mal 24 Leute in einem Raum und keiner kann seinem Muscel-Memory nachgehen 😉 ️
Außerdem redet keiner. Warum eigentlich?
Wären die „Berlin hilft“ Helfer nicht Zivilisten, sondern Militär, dann hätte die ganze Szenerie noch viel mehr dystopisch bedrohliches.
So kann man sich intensiv mit der Architektur der tollen Halle auseinandersetzen oder den Leuten dabei zugucken, wie sie zum 4. Mal ihren Anamnese-Bogen lesen.
Es folgte eine sehr sehr lange Wartezeit.
Circa 20 Minuten.
Dann kam der Einweiser, der sich immer mit auffälligen Gesten mit denen anderen Einweisern und Richtungslenkern gestikulierte und meinte, dass Reihe 1 jetzt vortreten kann.
Das war mein Slapstik-Teil. Alle stehen auf. Aber geht man jetzt hintereinander, wartet man bis alle ihre Sachen gesammelt haben. Hilfe. Wie verhalte ich mich?
Reihe 2,3 und 4 hatten es anschließend etwas leichter. Aber auch das hat noch ein paar Minuten gedauert.
Weiter ging es zu den nächsten Stühlen von wo aus man große Bildschirme sehen konnte, die anzeigen welche Impfkabine frei ist.
Jetzt ging es zackig und nach und nach kamen die Leute vor mir und dann ich in eine Kabine. Wieder dokumentieren und der Arzt ⚕️ hat kurz gesagt wie er heißt und dann war die Impfung schon vorbei.
Die Helferin war aber noch nicht fertig die Doku ins Tablet abzumalen und nach kurzer Wartezeit ging man zur nächste Schlange, um sich einen Stempel abzuholen.
Fertig? Nicht doch.
Ein finaler Test wartet dann noch auf dich: schaffst du es dich 15 Minuten auszuruhen ohne Symptome zu zeigen?
Ja – dann ab nach Hause mit dir.
Team Moderna. Ende.
ps: nehmt euch nen Buch mit.
pps: und der Handy-Empfang danach ist sensationell. 朗
Nachtrag – Podcast
Hier ist noch ein toller Beitrag von Gabriel Yoran und Holger Klein was es bedeutet in einem solchen Zentrum zu arbeiten.
Nachtrag VIP
Ich bin jetzt ein „Vaccine Injected Person“.
Update 13.05.
Gestern Nachmittag noch leicht betrunken gefühlt und heute tut der Arm weh.
Das mit dem Zustand gestern war schon gut …